In diesen Tagen muss ich oft an die Geschichte vom Schmetterling denken.
Daran, wie eines Tages ein Mann eine Raupe fand, die sich verpuppt hatte und nun dabei war, als Schmetterling aus dem Kokon zu schlüpfen. Doch da gab es diese Engstelle, an der der Schmetterling nicht weiterkam.
Wo er kämpfte, versuchte sich hindurchzuzwängen. Der Mann konnte dies nicht mit ansehen und nahm kurzerhand eine Schere, um den Kokon ein stückweit mehr zu öffnen, so dass der Schmetterling sich leichter befreien konnte.
Doch was war das? Statt nun endlich loszufliegen, stellte der Mann fest, dass der Schmetterling seine Flügel nicht richtig bewegen konnte. Ja, dass er nicht fliegen konnte, sondern seine Flügel vielmehr verkrüppelt waren.
Der Mann erzählte einem Freund davon, der Biologe war. Dieser erklärte ihm, dass dieses Hindurchzwängen durch die engste Stelle des Kokons notwendig war, damit die Flügel des Schmetterlings aus dem Körper gepresst wurden und sich anschließend richtig ausbreiten konnten.
Ja, dass erst diese Engstelle ihn letztendlich
zu einem wirklichen Schmetterling machte,
der in seiner ganzen Schönheit frei fliegen konnte.
So kann ich mich, selbst an dieser Engstelle sitzend, fragen: Wer werde ich sein, wenn ich mich durch diese Engstelle hindurchbewegt habe? Welche Möglichkeiten werden dadurch noch möglich werden? Wie magisch kann ich sein, um mit vollständiger Leichtigkeit durch diese Engstelle hindurchzugehen?
Mit einem Herzensgruß zu dir,
Sabrina.
Liebe Sabrina,
diese Geschichte vom Schmetterling begleitet mich schon seit etlichen Jahren, ich bin eine große Freundin von Schmetterlingen, jedes Jahr aufs Neue warte und hoffe ich, dass sie sich auf meinem Sommerflieder oder anderen Blumen niederlassen, um sich wohlzufühlen. Ja, die Geschichte lässt erkennen, dass es diese Engstellen gibt, wo es Zeit braucht, sie zu durchqueren. Und niemand sollte aus Mitleid in die Natur eingreifen, wie die gewollte Hilfe bei dem Schmetterling, der dann alles für sich verloren hatte, was er zum fröhlichen Leben gebraucht hätte. Und auch ich kenne diese Engstellen, wie es z.Zt. der Fall ist, und es geht nur Stückweise voran, um für mich durch diese Enge der Phase zu bewegen. Und ich stelle mir die Frage, was mich nach der Engstelle erwartet, ob sich die Engstelle wieder für das leichtere Leben weitet. Geduld ist dabei sehr wichtig, aber manchmal auch nicht so leicht. Sabrina, Danke für deine lieben Impulse, die mir wieder neu gut tun! Und sie sind wöchentlich sehr wichtig für mich! Danke dafür!
Eine gute Woche für dich,.. Anne
PS.: Als Danke werde ich dir auch einen kleinen Beitrag für die tollen Blogs überweisen! Der Überweisungsschein ist schon für die Bank ausgefüllt!
PPS.: Rilke las ich in Newslichter mit deinem tollem Foto
Liebe Anne,
es freut mich, dass dich die Blogbeiträge so zuverlässig begleiten. Ja, ich glaube wir dürfen gerade in Zeiten der Engstellen und Herausforderungen immer wieder schauen: Wer oder was begleitet im gut auf meinem Weg? Wo fühle ich mich aufgehoben, an welchen Orten, bei wem? Und welche Form der Unterstützung tut mir gerade gut (Bücher, Seminare, Zeiten der Stille, Auszeit, Begleitung durch Coach/Therapeut/…, Gespräche mit Freundinnen und Freunden, …). Um uns so auf diese Weise selbst die Unterstützung zukommen zu lassen, die wir jetzt benötigen, um diese Zeit gut durchschreiten zu können.
Herzlich – mit Dank schon einmal vorab ebenfalls für deinen Beitrag!
Sabrina
Hallo Sabrina,
Ich ,Walter, erfreue mich an deinen Artikeln.
Wundere mich das es viele Parallelitäten , zu meinen „Entdeckungen“ gibt.
Und wünsche dir und deinen Leser(innen)n, weiterhin,
gute Entwicklung.
Lieber Walter,
hab Herzensdank für deine persönlichen Zeilen und deine Rückmeldung! Es freut mich, dass du Wundersames und Freudiges beim Lesen für dich entdeckt hast!
Mit herzlichen Grüßen,
Sabrina
Danke dir für diese Zeilen.
Genau dieser Vergleich hat mir eben die Augen geöffnet.
Wie wahr wie wahr.
Herzliche Grüße von Andrea.
Danke dir für deine Rückmeldung, liebe Andrea!
Herzlich,
Sabrina
Liebe Sabrina,
danke für deinen Impuls!
Ohja, das Geborenwerden ist mit dem Durchgehen (und meist ja schmerzhaftem Durchgepresstwerden, oder Sich-Durchzwängen) durch Engstellen verbunden. Bei den Geburten meiner Kinder war der Geburtstweg solch eine Engstelle – und ich spüre noch heute, welche Kraft, welcher Schmerz auch, dafür nötig waren, für mich und mein noch ungeborenes Kind, diese Engstelle des Geburtskanals zu überwinden. Und wie wunderbar anschließend das Begrüßen des neuen Lebens war!
Ich kenne es auch im psychischen Bereich. Eine Phase psychischen Leides ist für mich manchmal wie solch ein Geburtskanal – ohne dass ich ihn durchleide, mich hindurchkämpfe, die Schmerzen ertrage, kann nichts Neues geboren werden, kein Integrieren alter Verletzungen, keine neue „Erkenntnis“, kein Heilwerden. Und doch scheue ich wegen der Angst vor dem Schmerz so oft davor zurück.
Manchmal frage ich mich, ob es vielleicht auch leichter ginge, wenn ich mich – unbewusst – weniger sperren würde … ? Vielleicht ginge es dann mit dieser leichten Magie, die du erwähnst?
Die Schmetterlings-Geschichte aber deutet daraufhin, dass dieser Geburtsschmerz wirklich wirklich not-wendig ist, damit Neues GANZ geboren werden kann.
Erkenntnisse, die ich auf der geistigen Ebene durchaus haben kann, erreichen noch lange nicht die Körper- und Seelenebene, ehe ich nicht die Nadelöhre dorthin oft schmerzhaft durchgegangen bin.
Und Ärzte haben zwischenzeitlich herausgefunden, dass Babys nicht nur passiv durch den Geburtskanal gepresst werden, sondern dass sie Anteil an ihrem Geborenwerden haben, eine gemeinschaftliche Aufgabe von Mutter und Kind, die wichtig für die Entwicklung des Babys ist. Geburten per Kaiserschnitt nimmt beiden diese Erfahrung. Selbstverständlich mit Ausnahme medizinischer Gründe!
Das Nadelöhr findet sich so oft in der Natur und im Leben – vielleicht wartet wirklich erst dahinter das Neue ??!
Danke und alles Liebe
Ulla
Liebe Ulla,
hab Dank für deine Zeilen und deine so vielfältige Sicht auf das Geborenwerden und die Engstellen – Danke!
Mir kommt dabei noch ein Satz aus dem Buddhismus in den Sinn: Das Schmerz unvermeidbar ist, Leiden aber eine Entscheidung. Das stelle ich auch immer wieder fest. Und wenn ich dann doch ins Leiden rutsche, kann ich mich wieder darin üben, mir selbst mitfühlend und wohlwollend zu begegnen. Um dann neu zu entscheiden: Wähle ich den Schmerz mit oder ohne Leiden? Und: Es ist ein Weg.
Herzlich,
Sabrina
liebe Karin, ja das geht mir auch so den Dingen die ungestörte Entwicklung zu lassen, ohne Eingreifen zu müssen, das fällt mir sehr schwer. Nicht immer Wiederholen was wir in dieser Welt des machens, oft ohne Sinn und Verstand, gelernt haben. Einfach beobachten was da geboren werden möchte.
Gestern habe ich kurz im Radio etwas aufgeschnappt was ich hier noch anmerken möchte : Demokratie ist die einzige Gesellschaftsform die wir lernen müssen vom Kleinkind bis ins hohe Alter.
Liebe Sabrina,
nun wird es Ende Februar bereits ein Jahr, dass wir uns in einem deiner Seminare in Konstanz persönlich kennengelernt haben. Bereits zuvor haben mich deine Tagesinspirationen in einer schwierigen Zeit zuverlässig begleitet und sie tun es auch heute noch oft. Es hat sich seit letztem Jahr vieles geklärt, aber vieles steht nach wie vor offen, und es gilt für mich mit Sicherheit auch in Zukunft noch eine Menge Engstellen zu überwinden. Ich freue mich jede Woche auf deinen Blog, und es tut immer wieder gut zu lesen und zu spüren, dass sowohl du als auch andere Frauen immer wieder an Grenzen stoßen, manchmal am liebsten aufgeben würden. Und dennoch weitergehen!
Danke heute ganz besonders auch für den Verweis auf den wunderbaren Text von Rilke. Den Dingen den Raum für ihre stille, ungestörte Entwicklung zu lassen, fällt mir oft sehr schwer. Aber vielleicht gelingt es ja im Lauf der Zeit immer besser – vor allem im Vertrauen darauf, dass immer wieder ein Sommer kommen wird.
Liebe Grüße von Karin
Liebe Karin,
ja, auch mich begleiten solche Texte wie der von Rilke oder auch das Wissen um Weggefährtinnen und Weggefährten auf dem Weg immer wieder sehr. Und lassen mich wieder spüren, wie ähnlich die Themen doch sind, die wir – jede für sich und miteinander – in diesem Menschsein bewegen.
Herzlich,
Sabrina