Das Heilige, für das du gekommen bist

Und wenn du dann eines Morgens
die Welt anschaust und siehst,
dass es da einiges gibt,
was im Argen liegt,
und du spürst den Drang, die Ärmel hochzukrempeln,
den Rock zu lupfen und die Schuhe gut zu schnüren,
um mitten hineinzugehen in dieses Leben,
dann ist es gut, dich deiner Kräfte zu erinnern.

Dich deines Schwertes zu erinnern, das du in der Hand und auf der Zunge trägst,
und das klar „Ja“ und „Nein“ sagt und meint und sich für das entscheidet,
was dem Leben dient.

Dich deines Herzens zu erinnern, das aufberst vor Liebe und Schmerz
und dich einlädt, ganz fühlend mitten in dieser Welt zu stehen.

Dich deiner Beine und Füße zu erinnern, die es dir erlauben zu gehen,
dorthin, wo du wachsen, blühen und gedeihen kannst.

Dich deiner Arme und Hände zu erinnern,
die anpacken für das, was sie in dieser Welt an Heilsamem sehen wollen.

Wenn du dich zurücknimmst zu dir,
dich wieder ganz an deine Seite stellst,
dich spürst mit dem, was jetzt wichtig und wertvoll ist,
erinnerst du deinen Platz.

Du erinnerst den Plan hinter all dem,
das Heilige, für das du gekommen bist,
zu dem du beitragen, für das du gehen, von dem du Teil sein wolltest.

Du erinnerst deine Kraft und deinen Wert, du verinnerlichst wieder,
dass du Teil von allem und allen bist,
verbunden zutiefst.

Du erinnerst deine Kraft, Weisheit und Liebe.
Du weißt wieder, dass dein Leben nicht unerheblich,
nicht egal oder gar überflüssig ist.
Du erinnerst, welchen Wert es hat, dass du zurück zu dir nach Hause kehrst
und klar für den Weg gehst, von dem dein Herz so lange schon singt.

Sabrina Gundert

Mögen wir alle uns immer wieder erinnern, wofür wir gekommen sind. Mögen wir unsere Kraft und Stärke, die Weite unseres Herzens und besonders auch unsere Verletzlichkeit erinnern. Und mögen wir es wagen, einander immer wieder zutiefst als Menschen zu begegnen. Im Wissen darum, dass wir alle miteinander verbunden sind. Aho (So sei es).

44 Kommentare

  1. Da gab es vor ein paar Tagen für mich einen „wunderbaren“ Moment, als mich ein lieber Freund und Gefährte, nach seinem Entzug, mit einem Kosenamen angesprochen hatte. Da
    erkannte ich ihn wieder ganz und fühlte mich sehr tief mit ihm verbunden.

  2. Mit meiner Nichte Hanna, als wir Hand in Hand Fantasielieder und -texte geträllert haben und uns irgendwann lachend und wissend vor lauter Glück in den Armen lagen.

  3. Ich habe mich heute mit den Frauen verbunden gefühlt, die im Babytreff waren – und mit ihren Babys. Verbunden durch die Neugier und das verstehen wollen.
    Und ich fühlte mich verbunden mit mir selbst. Ganz bei mir und ganz im Augenblick war es schön, Fragen zu verstehen und zu spüren, was dahinter steckt. Genau auf dieses bin ich dann eingegangen. Es hat sich ein wunderbares Gespräch entwickelt.
    Abendgrüße Judith

  4. Ich habe mich heute einmal mehr mit den jungen geflüchteten Menschen verbunden gefühlt, die ich unterrichten darf. Im Gegensatz zu den manchmal abgeklärt wirkenden deutschen Teenagern und jungen Erwachsenen entsteht diese Verbundenheit über die Essenz des Menschseins – über alle sprachlichen, kulturellen, hierarchischen oder sonstigen Unterschiede hinweg. Welch ein Geschenk, dass wir uns mit offenen Herzen von Mensch zu Mensch begegnen dürfen!

  5. Ich habe mich heute Nachmittag mit mir verbunden gefühlt 🙂
    Ich war bei dem schönen Sonnenwetter noch im Garten und habe Stauden eingepflanzt, die ich geschenkt bekommen habe. Sah zwischendurch einen großen Schwarm Gänse über meinem Kopf hinweg fliegen. Und wie ich fertig war, habe ich mich noch in Ruhe in meine Gartenliege gesetzt und einfach nur meinen Garten, der ein Ruhepol für mich ist, betrachtet, und mir diese Zeit für mich selbst genommen. Und da habe ich mich tief mit mir verbunden gefühlt 🙂

  6. Ich habe heute einen wunderschönen Herbstspaziergang in der Natur gemacht. Dabei war ich ganz bewusst bei mir und in meinem Körper. Kein Grübeln, sondern ganz bewusst die Füße auf dem Boden spüren, den Atem in meinem Körper, wie alles sich bewegt beim Gehen in mir und harmonisch miteinander verbunden ist. Dann noch die frische laue Luft und der Sonnenschein, herrlich…

  7. Letzten Samstag war ich früh mit meinem Hund in der Feldmark. Der Himmel hellblau, die Sonne schien und über den Feldern waberte ein wenig Frühnebel… Ich genoss die Stille, hörte nur entfernt das Rufen der Kraniche und fühlte mich zutiefst verbunden mit mir und der Natur. Es war ein wundervoller Moment.

  8. Ich fühlte mich mit lieben Menschen verbunden, als ich gestern Abend in etwas aufgelöstem Zustand ( mein Sohn, der seit über einem halben Jahr den Kontakt mit mir verweigert, bis auf seltene ganzen kleine Nachrichten wie an eine entfernte Bekannte, hat sein Praktikumsschiff verlassen, weil er mit einem Vorgesetzten Schwierigkeiten hatte) war.
    Das trug mich in dem Moment so wohltuend über eine aufkeimende Angst hinweg.

  9. ich habe mich heute so richtig mit meiner kleinen Tochter verbunden gefühlt. Als ich endlich mal wieder richtig Zeit mit ihr hatte. Auf der Wickelkommode beim Schmusen und Quatsch machen in diese blauen, neugierigen, glücklichen Augen blicken, dieses freie, grenzenlose, das für Kinder ja ganz selbstverständlich ist. ganz im hier und jetzt sein, damit stecken mich meine Kinder immer wieder an. Das ist so wunderbar.

  10. Als ich auf einem Yoga retreat im September in Domburg war und ich tagsüber bei herrlichem Sonnenschein auf meinem Rad sass und singen konnte,da habe ich mich zuletzt mit mir selber verbunden gefühlt!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte lies die folgenden, im Rahmen der DSGVO notwendigen Bedingungen, und akzeptiere sie:
Durch Abschicken des Formulares wird dein Name, deine E-Mail-Adresse, der eingegebene Text und der Zeitpunkt, zu dem du den Kommentar abgeschickt hast, in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen schau gerne in die Datenschutzerklärung. Vielen Dank.